M16_2011-05-31

M16
Adler Nebel






































Volle Auflösung


Objekttyp: CL+NB
Sternbild: SER
Position: 18h18.8 / -13°47
Helligkeit: 6.0
Größe: 7'

Der Adlernebel oder IC 4703 (siehe Index Catalogue) ist ein Nebel in Verbindung mit einem offenen Sternhaufen. Der offene Sternhaufen trägt im Messier-Katalog die Bezeichnung M 16 bzw im NGC die Nummer NGC 6611. In vielen Katalogen werden Nebel und Sternhaufen gleichbedeutend aufgeführt, so dass die Messier-Katalog-Bezeichnung meist auch für den Nebel verwendet wird. Er befindet sich im Sternbild Schlange bei den Koordinaten 18h19m (RA) und -13°47' (DE).

Der Adlernebel ist ein Emissionsnebel (Typ H II), aus dem sich ein offener Sternhaufen bildet. Er besteht hauptsächlich aus Wasserstoff, welcher sich auf Grund der geringen Temperatur zu Wasserstoffmolekülen zusammenschließen konnte. Der ca. 20 Lichtjahre große Nebel enthält Staubsäulen, die bis zu 9,5 Lichtjahre lang sind und an deren Spitze sich neue Sterne befinden, weshalb sie auch Pillars of Creation (Säulen der Schöpfung) getauft wurden. Die Undurchsichtigkeit des Nebels kommt durch Silikat und Kohlenstoffpartikel zustande. Das mittlere Alter der Sterne liegt bei etwa 800.000 Jahren. Das Alter der jüngsten Sterne wird auf 50.000 Jahre geschätzt, was bedeutet, dass die Sterne sehr jung sind. Seine Entfernung zur Sonne beträgt etwa 7.000 Lichtjahre. Er weist eine scheinbare Helligkeit von 6,4m auf.

Entdeckt wurde der offene Sternenhaufen von dem Schweizer Astronomen Jean-Philippe de Chéseaux während der Kartographierung von 21 Nebeln in den Jahren 1745 und 1746. Der Adlernebel trägt die Nummer 4 in seiner Liste und wurde vermutlich bereits im Jahre 1745 beobachtet.

Unabhängig von den Beobachtungen Chésauxs, da seine Liste erst 1892 veröffentlicht wurde, beobachtete der französische Astronom Charles Messier ungefähr 18 Jahre später den selben Nebel. Er trug seine Beobachtung am 3. Juni 1764 in seinen Messier-Katalog ein. Der beobachtete Sternenhaufen wird in seinem Katalog als "ein Haufen von kleinen Sternen, eingebettet in einem schwachen Glühen" beschrieben. Außerdem stellte er fest, dass dieser Sternhaufen in einem "kleineren Teleskop wie ein Nebel erscheint". Eine direkte Beobachtung des Nebels, wie die Aufnahmen durch das Hubble-Weltraumteleskop ihn zeigen, ist bis hier nicht eingetreten. Messier beschrieb den Nebel wahrscheinlich als "in einem schwachen Glühen eingebettet", da die damaligen Teleskope keine ausreichende Kontrastleistung besaßen. Erst sehr viel später wurden eindeutige Beobachtungen des Nebels durchgeführt und gegen Anfang des 20. Jahrhunderts erste Aufnahmen gemacht.

1995 machte das Hubble-Weltraumteleskop Aufnahmen dieser Region, welche faszinierende Strukturen offenbarten. Erstmals gelangen detaillierte Einblicke in die Entstehungsprozesse von Sternen, die aus diesem Blickwinkel nie zuvor beobachtet wurden. Diese Säulen ähneln von der Struktur her einem Greifvogel im Sturzflug, wodurch der Nebel seinen Namen erhielt.

Anfang 2007 machte das Spitzer-Teleskop Aufnahmen im Infrarotbereich. Diese Aufnahmen zeigten den intakten Nebel, wie man ihn von den bekannten Aufnahmen des Hubble-Teleskops kennt, und eine Wolke aus heißem Staub. Es wird vermutet, dass diese Wolke Überreste einer Sternenexplosion bzw. einer Supernova sind und, dass diese Wolke wahrscheinlich genug Kraft besitzt, die Molekülwolken, aus denen die populären Säulen der Schöpfung bestehen, in ihrer Form zu verändern. So besteht die Möglichkeit, dass diese Wolke der Supernova den Staub und die Gase aus dem Nebel mit sich reißt und die darin und dahinter verborgenen jungen Sterne frei legt. Die zugehörige Supernova, welche als Auslöser für dieses Ereignis gilt, konnte vermutlich vor ein bis zweitausend Jahren am Himmel beobachtet werden. Durch die Entfernung von siebentausend Lichtjahren liegt das Ereignis also schon acht oder neuntausend Jahre in der Vergangenheit. Astronomen spekulieren, dass die Säulen bereits weggeblasen sein könnten, wir jedoch auf Grund der großen Entfernung und der Zeit, die das Licht für diese Reise benötigt (siehe Lichtgeschwindigkeit), noch den Zustand des Nebels vor siebentausend Jahren sehen können.

(Quelle: Wikipedia.de)


Informationen zum Foto:

31.05.11 / Sankt Daniel (Kärnten)
Orion-Newton 10" f/4,8 (254/1200mm) mit TeleVue Paracorr
Atik383L+ (17,6x13,52mm 3362x2504px 5,4µm)
Ha/OIII/SII in Hubble-Palette
jew.6x10min Binning 2x2





Alle Fotos dieses Objektes:


31.05.11 / Sankt Daniel (Kärnten)
Orion-Newton 10" f/4,8 (254/1200mm) mit TeleVue Paracorr
Atik383L+ (17,6x13,52mm 3362x2504px 5,4µm)
Ha/OIII/SII in Hubble-Palette
jew.6x10min Binning 2x2
Kombination mit der Belichtung vom 16.06.2010
31.05.11 / Sankt Daniel (Kärnten)
Orion-Newton 10" f/4,8 (254/1200mm) mit TeleVue Paracorr
Atik383L+ (17,6x13,52mm 3362x2504px 5,4µm)
Ha/OIII/SII in Hubble-Palette
jew.6x10min Binning 2x2
16.06.10 / Pitres (Andalusien)
Meade Schmidt-Newton 6" f/5 (152/762mm) + TeleVue Paracorr
Atik383L+ (17,6x13,52mm 3362x2504px 5,4µm)
50:50 Kombination aus jew. 7x10min Ha,OIII,SII (Hubble-Palette) und jew. 7x10min Ha,OIII mit synth. Grünkanal
16.06.10 / Pitres (Andalusien)
Meade Schmidt-Newton 6" f/5 (152/762mm) + TeleVue Paracorr
Atik383L+ (17,6x13,52mm 3362x2504px 5,4µm)
jew. 7x10min Ha+OIII+synth. Grünkanal
16.06.10 / Pitres (Andalusien)
Meade Schmidt-Newton 6" f/5 (152/762mm) + TeleVue Paracorr
Atik383L+ (17,6x13,52mm 3362x2504px 5,4µm)
jew. 7x10min SII(Rot), Ha(Grün), OIII(Blau)
26.08.07 / München (Süd)
William Apograde Refraktor 3,1" f/6,9 (80/555mm) + William Reducer/Flattener 0,8x
Starlight Xpress MX716 (6,5x4,8mm 752x582Px 8.6x8.3µm)
10x5min HA, 3x5min OIII, synth. Grünkanal
Filter Astronomik HA 6nm, Astronomik OIII
25.05.06 / Südtirol am Würzjoch
Skywatcher 120ED Refraktor 4,7" f/7,5 (120/900mm) + William Reducer/Flattener 0,8x
Canon EOS 300D (22,7x15,1mm 3072x2048Px 7,4µm) 800ASA
6x4min
17.09.2005
Keine weiteren Informationen gefunden
03.08.2005
Keine weiteren Informationen gefunden
17.09.2004
Keine weiteren Informationen gefunden