Betonsäule - schwer, stabil, aber transportabel...

Da meine Sternwarte auf gemietetem Grund steht, den ich evtl. irgendwann wieder verlassen muss, hatte ich nicht die Möglichkeit, eine Säule mit einem entsprechenden Fundament direkt in den Boden zu gießen. Ich wollte aber dennoch nicht auf die höhere Stabilität verzichten und auch das Anschlagen des Teleskops an die Stativbeine musste definitiv ein Ende haben.

Das einzige Teil, welches dabei ins Geld geht, ist der Säulenaufsatz für die EQ6. Das Teil ist eigentlich als Verlängerung des EQ6-Statives zur Beobachtung mit langen Refraktoren gedacht. Zu beziehen z.B. hier: http://www.teleskop-service.de/Antares/MontierungZub/montzub.htm#Saeulenaufsatz Ich hatte allerdings das Glück, diesen Adapter für kleines Geld auf dem ATH zu erstehen:-)

Die restlichen Teile stammen aus dem Baumarkt und haben zusammen keine 50 EUR gekostet:

Die Grundplatte aus Beton habe ich zunächst mit 10mm Durchgangsbohrungen versehen, die ich auf der Rückseite soweit angesenkt habe, dass die M10 Muttern in der Senkung verschwinden. Die dreieckige Anordnung entspricht natürlich den Durchgangsbohrungen, die ich in die Grundplatte des Säulenadapters gebohrt habe. Achtung - hier sollte man bereits die Ausrichtung nach Norden bedenken, wenn man die Säule nachher nicht schräg aufstellen will.

Die Grundplatte des Säulenadapters kann auf den M10 Gewindestangen mithilfe der Muttern bereits sehr genau ausgerichtet werden. Den überstehenden Rest der Gewindestangen kann man jetzt absägen. In diesem Moment legt man natürlich die endgültige Höhe der Säule fest. Dabei muss man sich eigentlich schon entscheiden, ob man mit einem Newton, oder einem Refraktor beobachten möchte...
Hier nun die aufgesetzte Hülse des Stativadapters. Die reichlich liederlich eingebohrte Öffnung dient später zum Festschrauben der Montierung. Ich weiß noch nicht, ob ich mir die Mühe mache, die Öffnung mit der Feile zu verschönern - das Zeug ist verdammt zäh. Evtl. verschließe ich das Loch auch einfach später...
Hier ist nun auch die obere Platte des Stativadapters aufgeschraubt. Über der Grundplatte ist ein Kranz aufgesetzt, der verhindert, dass der Beton über die Platte hinausfließt. Im Nachhinein habe ich übrigens feststellen müssen, dass man unbedingt in den unteren Teil des PVC-Rohres noch große Bohrungen machen sollte, durch die der Beton fließen kann. Ansonsten handelt man sich im unteren Teil der Säule vermutlich Hohlräume ein.
So sieht die vergossene Säule aus. Den Dreck kann man natürlich nach dem Aushärten entfernen. Das ganze Teil wiegt ca. 50kg und ist endlos stabil. An den Ecken der Grundplatte habe ich nachher noch Löcher gebohrt, durch die die Säule auf dem Asphalt verschraubt wird. Unter die Grundplatte habe ich noch eine dünne Gummiunterlage gelegt (Teppich-Anti-Rutschmatte), um evtl. Unebenheiten auszugleichen und zu verhindern, dass die Grundplatte beim Festschrauben reißt.