Fallbeispiele für die Hintergrund-Synthese
1. Fall: Runde Vignettierung am Beispiel des Rosettennebels (NGC2244)
Das Bild enthält eine starke, ungefähr zentrische Vignettierung, sowie die Hinterlassenschaft einiger Staubpartikel auf dem Chip (bei mir sowieso immer :-). Durch entsprechende Einstellung der Vorder- und Hintergrundfarbe erhält man folgende Maske:
Der weiße Bereich wurde möglichst groß gelassen, um wenig rote Anteile in der Maske zu bekommen. In diesem Fall ist das kein Problem, da überall genügend Pixel für die Interpolation vorhanden sind.
Das Ergebnis besteht aus dem Ausgangsbild von AstroWorks, das mit Maskenaddition erzeugt wurde. Im Photoshop wurde nur noch der Tonwert korrigiert.
2. Fall: Randvignettierung am Beispiel des Krebsnebels (M1)
Auch hier wurde nach der Maskenaddition im Photoshop der Tonwert korrigiert.
3. Fall: Vignettierung bei sehr feinem Nebel am Beispiel des Cirrusnebels (NGC6992
Dieser Fall ist besonders schwierig und AstroWorks ist nicht in der Lage, eine ausreichende Maske zu erstellen. Grund dafür ist, dass der Nebel gegenüber dem Hintergrund nur sehr schwach hervortritt und quasi im Nebel versinkt.
In diesem Fall hat es keinen Sinn, die Vordergrundfarbe soweit abzusenken, dass die Maske keine Nebelbereiche enthält. Das wird immer der Fall sein. Hier greift vielmehr Plan B: Wir erstellen eine Maske mit AstroWorks, die den Hintergrund so gut wie möglich synthetisiert, ohne Rücksicht darauf, ob Teile des Nebels enthalten sind.
In der Vorschau ist der Hintergrund zwar sehr eben, der Nebel ist aber eindeutig abgeschwächt. Wir erstellen jetzt die Maske und gehen damit in den Photoshop. Jetzt ist ein wenig Handarbeit gefordert...
Zunächst erhöhen wir die Farbtiefe der Maske auf 16Bit. Danach benutzen wir das Stempelwerkzeug, um die Reste des Nebels aus der Maske zu entfernen. Mit ein wenig Übung geht das sehr schnell. Einfach die Bereiche neben dem Nebel von beiden Seiten in den Nebel stempeln. Zum Schluß bearbeitet man die Maske mit einem sehr kräftigen gaußschen Weichzeichner.
Man könnte jetzt die Differenz aus dem Bild und dieser Maske bilden. Besser ist jedoch folgender Weg: Zunächst erstellen wir ein neues Dokument in Größe der Maske (Strg-A, Strg-C, Strg-N). Dann holen wir uns aus der Maske die hellste Farbe mit der Pipette und füllen das neue Bild damit. Dann kopieren wir die Maske darüber und bilden die Differenz. Diese invertierte Maske kopieren wir dann über unser Bild und wählen die Ebenenfunktion "umgekehrt Multiplizieren". Das Ergebnis ist ein Bild mit halbwegs glattem Hintergrund ohne Verlust am Nebel.
Es war schon klar, dass das nicht der ganze Cirrus-Nebel ist und so ein Mosaik ist gerade in Punkto Hintergrund immer eine besondere Herausforderung. Aber - nach der gleichen Prozedur mit den anderen Nebelteilen...
...reicht die Homogenität des Hintergrundes sogar für ein Mosaik...